Es gibt Traditionen aus der Kindheit, an die man sich besonders gern erinnert. Dazu gehört für mich definitiv die Zeit, wenn im Herbst die Gemüseernte aus dem Garten eingelegt wurde. Da war richtig was los in der Küche und ich war mittendrin. Besonders haben es mir immer die Gurken und das Sauerkraut russischer Art angetan, dass meine Oma in großen Mengen fermentierte. Da konnte ich kaum abwarten bis die Milchsäurebakterien ihre Arbeit getan hatten und ich das erste Glas aus dem Keller holen durfte.
Einfach aber wunderbar – Sauerkraut russischer Art
Wahrscheinlich haben diese schönen Erinnerungen einen großen Anteil daran, dass ich immer noch gerne Gemüse fermentiere. Besonders das Sauerkraut hat es mir immer noch angetan. Zwar baue ich selbst keinen Weißkohl an, aber die Faszination für das Fermentieren hat mich nicht losgelassen. Es ist für mich allerdings nicht nur Tradition und guter Geschmack, sondern hat noch einige weitere Vorteile.
Was ist Fermentieren eigentlich?
Die Fermentation ist eine der ältesten Techniken um Lebensmittel zu konservieren. Milchsäurebakterien, die überall in der Natur vorkommen, verwandeln die Kohlenhydrate in Milchsäure und machen das eingelegte Gemüse so für Monate oder gar Jahre haltbar. Der große Vorteil dabei ist, dass das Gemüse dabei nicht erhitzt wird und alle Nährstoffe erhalten bleiben. Dazu kommt, dass die Milchsäure sehr gut für unsere Darmflora ist. Das traditionelle Einlegen von Gemüse ist also nicht nur praktisch, sondern auch noch sehr gesund für uns.
Fermentieren kann sehr nachhaltig sein
Damit das Ganze auch noch nachhaltig wird, verwende ich für das Fermentieren kein perfektes Hochglanzgemüse. Meine Alternative ist das so genannte “krumme Gemüse” das es ja inzwischen auch in den Handel geschafft hat. Dieses Bio Gemüse ist zwar nicht günstiger, wäre aber normalerweise vernichtet worden, weil es nicht so schick aussieht. Für mich ein guter Ansatz, der konsequent weiter verfolgt werden sollte.
Außerdem finde ich inzwischen immer mehr Händler, die älteres, nicht mehr ganz so frisches Gemüse beiseite legen und es zu sehr günstigen Preisen anbieten. Dies wurde früher ja gleich weggeworfen. Auch das finde ich richtig gut, denn meist ist an diesem Obst und Gemüse nichts dran, außer dass es eben nicht mehr so schön aussieht oder vielleicht die eine oder andere Delle hat. Wenn der Händler eures Vertrauens das noch nicht macht, könnt ihr es ja vielleicht sogar mal anregen. Möglicherweise findet er die Anregung ja gut und setzt sie um. Dann hättet ihr auf ganz einfache Arte etwas für mehr Nachhaltigkeit getan.
Los geht´s mit dem Fermentieren
Doch zurück zum Rezept. Wenn ihr das milchsaure Einlegen auch ausprobieren wollt, ist dieses Sauerkraut russischer Art ein idealer Einstieg. Es geht ganz einfach und dauert auch nicht zu lang. Bereits nach ca. 7 Tagen könnt euer selbst gemachtes Sauerkraut probieren. Vielleicht geht es euch ja dann ein wenig wie mir früher, als ich das erste fertige Glas der neuen Ernte aus dem Keller geholt habe. Das Kraut wird übrigens immer saurer und weicher, je länger ihr es im Glas fermentieren lasst, das sorgt bei jedem Genuss für ein neues Geschmackserlebnis.
Was benötigt Ihr für dieses Rezept?
Ihr benötigt für dieses Rezept keine besonderen Küchengeräte. Meine milchsauer eingelegten Gurken habe ich in einem einfachem Gurkenglas gemacht und Frischhaltefolie verwendet um die Gurken in die Lake zu drücken. Das mache ich aber jetzt wegen der Nachhaltigkeit nicht mehr. Stattdessen kann man z.B. einen abgekochten Stein verwenden.
Da ich jedoch regelmäßig fermentiere benutze ich inzwischen das Zubehör von Fairment welches ihr auch im Video seht. Das erleichtert mir die Arbeit sehr und bisher hat auch alles geklappt was ich damit eingelegt habe. Außerdem gefällt mir, dass das junge Startup möglichst alle Ressourcen für ihre Produkte in Fairtrade Qualität bezieht. Dazu kommt dass Fairment mit den Delphin-Werkstätten in Berlin zusammenarbeitet und mit einem Teil der Einnahmen soziale Projekte unterstützt.
Unsere Empfehlungen:
Rezept: Milchsauer eingelegte Gurken
Rezept: Schnell gemachte Kühlschrank Pickles
Kauftipp: Fermentationsequipment und -kulturen von Fairment