Ich esse nicht viel Brot, nicht weil es mir nicht schmeckt, sondern weil ich gerade helle Brotsorten nicht gut vertrage. Deshalb habe ich mich auch mit einem ganz speziellen Brot, dem Essenerbrot beschäftigt. Das hat nichts mit der Ruhrmetropole Essen zu tun sondern, ist von den alten Essenern abgeleitet. Diese waren wohl eine religiöse Gruppe im antiken Judentum und sollen Fladenbrote aus angekeimtem Getreide hergestellt haben. Belegt ist davon, wenn ich Wikipedia glauben darf, nichts.
Am Essenerbrot scheiden sich die Geister
Obwohl das alles recht vage ist wird heute im Handel Brot unter der Bezeichnung Essenerbrot angeboten. Es gibt davon jede Menge Varianten und gemein ist all diesen Broten wohl nur die Tatsache, dass das Getreide zur Herstellung angekeimt ist. Welches Getreide man verwendet, ob man das Brot bei niedrigen oder hohen Temperaturen backt, ob man es trocknet oder dörrt, ob man daraus Fladen, Brotstangen oder Laibe macht, daran scheiden sich die Geister.
Das hat mich neugierig gemacht und natürlich musste ich das mal ausprobieren. Ich habe als Getreide Dinkel verwendet und eine Rohkost Variante gewählt, weil ich davon ausgegangen bin, dass dabei die meisten guten Dinge aus den Zutaten erhalten bleiben.
Zeitaufwand und Rezeptinfos
Unser Video zum Rezept
Zutaten
- 250 gr Dinkelkörner
- 1/2 TL Salz
- 1 EL Olivenöl
- Wasser, zum Mixen
Portionen: 12Stück
So wird´s gemacht
- Bevor ihr das Brot machen könnt, müsst ihr erst einmal die Körner keimen lassen. Bei Dinkel dauert das ca. 60 Stunden. Bei Weizen geht es etwas schneller. Die Körner sollten so weit gekeimt sein, dass noch keine grünen Spitzen zu sehen sind. Wie genau ihr Körner keimt beschreibe ich in einem separaten Artikel.
- Wenn die Körner gekeimt sind, spült ihr sie noch einmal gründlich mit Wasser ab und gebt sie dann in euren Mixer. Dazu gebt ihr das Salz und das Olivenöl. Falls ihr keinen Mixer mit Stößel habt, braucht ihr noch etwas Wasser, damit der Mixer richtig arbeiten kann. Gebt bitte nur so viel Wasser hinzu, wie wirklich nötig ist.
- Wenn alles bis zu eurer gewünschten Konsistenz gemixt ist formt ihr kleine Fladen und gebt diese in euer Dörrgerät, oder in den Backofen bei 75 Grad Umluft (dann ist euer Brot allerdings keine Rohkost mehr). Nun trocknet ihr eurer Essenerbrot bis zum gewünschten Trockengrad. Wenn ihr es komplett durch trocknen lasst, ist ähnlich wie Knäckebrot allerdings noch etwas härter. Ich mag es gerne, wenn es noch ein wenig weich ist, deshalb ist schon, bevor das Brot ganz trocken ist, immer ein Teil weg genascht. 🙂
Hallo Nicole,
Danke für die schönen Rezepte. Ich werde auf jeden Fall das Essenerbrot und die Brownies nachmachen. Wo kaufst Du Deine Getreidekörner ein? Ich würde die bei Allnatura bestellen.(?)
Lg
Stefanie
Hallo Stefanie,
ich freue mich, dass dir meine Rezepte so gut gefallen! 🙂
Ich kaufe meine Getreidekörner immer mal woanders. Wo ich drauf achte ist, dass sie Bio sind. Du kannst sie, meiner Meinung nach, also ruhig bei Alnatura bestellen.
Liebe Grüße
Nicole
Hallo,
eine Cirka Angabe der “Trocken-bzw. Dörrzeit” wäre klasse. So, dass man als “Neuling” mal einen Anhaltspunkt hat.
Grüsse
Boris
ps.: trocknet gerade, mal schauen, wie es wird…
Hallo Boris,
leider kann ich dir keine ca. Angabe zur Tockenzeit angeben, da die Dörrzeit von der dicke des Teigs, dem gewünschten Trocknungsgrad und der Dörrtemperatur abhängig ist.
Liebe Grüße
Nicole
Danke liebe Nicole,
also das Brot war einwandfrei. Die Mengenangaben habe ich erstmals von Deinem Rezept übernommen. Allerdings habe ich noch etwas Honig mit dazu gegeben. Die stärke der Brotlinge waren in etwa wie im Video, insofern waren die Teilchen nach ca. 20-25min. und 65° Umluft schön angetrocknet und leicht krossig und immer noch “klotzig”. So sagen wir, wenn die Konsistenz noch “weich” ist.
Grüsse
Boris
Liebe Boris,
super, dass dir das Brot so gut gelungen ist! 🙂 Ich mag das Brot auch gerne etwas weicher.
Liebe Grüße
Nicole
Kann man auch Pseudogetreide wie Amarant und Quinoa verwenden?
Das habe ich noch nicht ausprobiert.
Wie wäre es mit niedrigster Einstellung im Backofen, und wenn das 50° C sind, lässt man die Backofentür etwas offen? Dann bleibt es nämlich Rohkost.
Hallo Karla,
wenn es schnell genug trocknet sollte das kein Problem sein.
Wenn es zu lange feucht bleibt könnten sich unerwünschte Keime bilden.
Liebe Grüße
Nicole
Nach Henning Müller Burzler (“Gesund und Allergiefrei” bestes Ernährungsbuch überhaupt;-) verträgt sich Salz nicht mit angekeimtem Getreide. Erst wenn es durch Hitze aufgeschlossen wird Verträgt sich Getreide mit Salz.
Er lässt das Salz weg, trocknet die Fladen in der Sonne und isst sie mit Olivenöl.
Wenn man morgens diese Kombination aus Olivenöl und angekeimtem Getreide solange kaut bis es “flüssig” wird (100-200 mal kauen), kommt es zur Engiftung und zur Verbesserung der Kohlehydratverdauungkraft.
VORSICHT: NICHT mit zu großen Mengen anfangen(20-30 Gramm, vielleicht auch nur 10 Gramm), Da es sonst zu starken Entgiftungserscheinungen kommen kann.
Eines der wertvollsten Ernährungsbücher die ich gelesen habe. Kann ich nur weiter empfehlen.
Viele Grüße
Marvin
Hallo Marvin,
vielen Dank für den Tipp. Beim nächsten Mal werde ich das Essenerbrot einmal ohne Salz ausprobieren.
Viele Grüße
Nicole
@Marvin: kann Dir nur zustimmen, das Buch von Henning Müller-Burzler ist ein echter “Augen-Öffner” – allerdings finde ich für Einsteiger in Sachen “Ernährung” auch noch ein paar andere Bücher – z. B. das von Christian Opitz “Befreite Ernährung” und auch die Bücher von Dr. Hiromi Shinya “MUST HAVE” … und wer nach der ganzen Lesemühe noch richtig alt werden will und gerne direkt aus der Natur und dem Garten nascht: Buch von Dr. John Switzer als “Sahnehäubchen” obenauf … GUTE GESUNDHEIT und GEN-REFRESH! Alles Liebe, Andrea
Hallo Marvin,
hab jetzt das genannte Buch nicht gelesen. Warum meint der Autor, dass man kein Salz dazu geben soll ? Verliert das Brot dadurch evt seine basische Wirkung ?
lg
Hast du das Brot im Dehydrator getrocknet oder geht das auch ohne?
Hallo Fritz,
ich habe das Brot im Dörrgerät getrocknet. Es geht aber auch bei niedriger Temperatur und Umluft im Backofen oder im Winter auf der Heizung.
Liebe Grüße
Nicole