Ich gestehe, ich liebe Ragout Fin! Bei uns gab es diese Spezialität nur an hohen Festtagen, wie z.B. Weihnachten oder Ostern. Umso mehr freute ich mich dann auf dieses wunderbare Gericht, dass bei uns immer in herrlich knusprigen Blätterteigpasteten serviert wurde. Nach dem Genuss dieser ganz besonderen Vorspeise, war das Essen bis zur Nachspeise nahezu uninteressant, denn für Festtagsbraten konnte ich mich nie erwärmen. Wenn ihr so wollt, erobere ich mir mit diesem veganen Ragout Fin einen kleinen Teil meiner kulinarischen Kindheit zurück.
Endlich veganes Ragout Fin
Wusstet ihr eigentlich dass dieses Ragout Fin in Frankreich kein Mensch kennt? Es wurde nämlich irgendwann nach 1685 in Berlin erfunden. Damals nahm das lutherische Preußen mit dem Edikt von Potsdam über 15.000 Hugenotten auf, die in Frankreich wegen ihrer Religion verfolgt wurden. Viele davon landeten in Berlin und integrierten sich schnell. So entstand ein reger Austausch der Kulturen und der machte natürlich auch vor der Küche nicht halt. Da Französisch damals in Berlin ganz groß in Mode war, bekam dieses deutsche Gericht dann zur Krönung auch noch einen, sehr edel klingenden, französischen Namen.
Wenn ihr auch so gern Ragout Fin oder auch Würzfleisch, wie es in der DDR genannt wurde, gegessen habt, probiert das Rezept unbedingt aus. Es lohnt sich!
Was benötigt Ihr für dieses Rezept?
Auch wenn recht viele Zutaten benötigt werden ist das Rezept sehr einfach in der Zubereitung und ihr benötigt keine außergewöhnlichen Küchengeräte. Achtet bitte darauf, dass die Worcester Soße, die Pilz Soja-Soße und der Sherry/Weißwein vegan sind. Für die Soßen habe ich euch 2 Amazon Links in die Empfehlungen gepackt, falls ihr die bei euch so nicht bekommt. Schaut aber auf jeden Fall noch einmal auf die Zutatenlisten und/oder darauf ob die Soßen als vegan gekennzeichnet sind.
Unsere Empfehlungen:
Kauftipp: Vegane Worcester Sauce bei Amazon *
Kauftipp: Sojasoße mit Pilzgeschmack bei Amazon *
Rezept: Vegane Bratensoße mit Champignons
Rezept: Veganes Ungarisches Gulasch
Zeitaufwand und Rezeptinfos
Unser Video zum Rezept
Artist: Kevin Mac Leod, www.incompetech.com
Quelle: Kevin Mac Leod
Lizenz: Creative Commons: By Attribution 4.0
Zutaten
- 30 g Öl, neutral
- 1 große Zwiebel, gewürfelt
- 40 g Weizenmehl
- 1/4 TL Lorbeer gemahlen, oder ein Lorbeerblatt
- 500 ml Wasser
- 150 g Champignons, gewürfelt
- 1 TL Zitronensaft
- 1/2 TL Zucker, oder andere Süße nach Wahl
- 3 TL Worcestersoße, vegan
- 1 TL Edelhefeflocken
- 2 TL Pilz-Sojasoße, oder andere Würzsoße
- 2 TL gekörnte Brühe, vegan
- 50 g Sherry, oder Weißwein
- 200 g Tofu natur, gewürfelt
Portionen: 2Portionen
So wird´s gemacht
- Als erstes den Tofu in Würfel schneiden und mit heißem Wasser übergießen, damit der Eigengeschmack vom Tofu nahezu verschwindet.
- Die Zwiebel schälen, in feine Würfel schneiden. Die Champignons putzen und auch in feine Würfel schneiden. Beides bereit stellen.
- Das Öl in eine heiße Pfanne geben und die Zwiebelwürfel darin anschwitzen. Wenn die Zwiebeln schön glasig sind das Mehl hinzu geben und gut durchrühren. Nun den gemahlenen Lorbeer dazu geben und noch einmal kurz durchrühren.
- Jetzt das Wasser Stück für Stück unter Rühren zugeben, damit die Soße Klumpenfrei bleibt. Wenn das ganze Wasser eingerührt ist, Champignons hinzu geben und einige Minuten mit Deckel kochen lassen.
- Nun Zitrone, Zucker, Worcester Soße, Edelhefeflocken, Pilz-Sojasoße, gekörnte Brühe und den Sherry hinzu geben. Gut durchrühren und dann den Tofu unterrrühren. Nun die Herdplatte ausschalten und den Deckel auf die Pfanne geben. Nach 10 Minuten einmal durchrühren und Servieren.
- Guten Appetit!