Wie ihr wisst, koche ich gern mit Seitan als Fleischersatz, da er sich sehr gut verarbeiten lässt und mich vom Geschmack und der Konsistenz bisher schon oft überzeugt hat. Diesmal habe ich für eine Paprikapfanne mit dem Seitan wieder einmal etwas, für mich, ganz Neues ausprobiert.
Wie ihr sicher auch schon mitbekommen habt, schwappt seit einiger Zeit der Trend des, so genannten “Slow Cookings”, aus den Vereinigten Staaten zu uns nach Deutschland über. Selbst beim Grillen wird das Grillgut nicht mehr einfach auf die Holzkohle gelegt und unter reichlicher Bierzugabe, tief schwarz geröstet, sondern schonend und indirekt, am besten in einem so genannten Smoker, gegart.
Seitan aus dem Schongarer für die Paprikapfanne
Das Pendant für die Küche sind Schongarer, auch Crockpots genannt. Diese garen Speisen über einen langen Zeitraum bei niedriger Temperatur (unter dem Siedepunkt). Das erinnert stark an die gusseisernen Töpfe unserer Großmütter, in denen beispielsweise ein Schmorbraten stundenlang bei niedrigen Temperaturen vor sich hergarte. Allerdings stehen die heutigen Schongarer nicht auf dem Herd, sondern werden elektronisch betrieben.
Ich dachte mir also, dass Seitan in einem solchen Slow Cooker vielleicht auch eine andere, noch bessere Konsistenz entwickeln würde und war wirklich positiv überrascht. Der Seitan war danach zwar etwas fester als üblich, aber nicht gummig und in der Paprikapfanne, die ich damit zubereitet habe, schmeckte er dann einfach richtig gut. Probiert es einfach mal aus.
Ich werde auf jeden Fall mit dem Slow Cooking weiter experimentieren und sehen, was ich noch aus meinem Seitan noch heraus kitzeln kann.
Zeitaufwand und Rezeptinfos
Unser Video zum Rezept
Zutaten
- 200 gr Glutenmehl
- 300 ml Wasser
- 1 Liter Wasser, Kochen des Seitans
- 3 TL Meersalz
- 4 Zwiebeln, mittelgroß
- 4 Paprika, rot
- 350 ml Wasser, zum Ablöschen
- 4 EL Paprikapulver
- 1/2 TL Chilipulver
- 1 TL Kümmel
- 2 TL Majoran
- 2 TL Knoblauchgranulat
- 1 TL Thymian
- 4 Pimentkörner
- 1 Loorbeerblatt
- 2 Nelken
- 1 TL Rosmarin
- Öl, zum Braten
- Salz, nach Geschmack
- Pfeffer, nach Geschmack
Portionen: 4Personen
So wird´s gemacht
- Als erstes vermischt ihr das Glutenmehl mit 300 ml Wasser und lasst es mindestens 1 Stunde ruhen. Nun teilt ihr den Seitan in vier Teile und gebt ihn für 7 Stunden in den mit kaltem Salzwasser gefüllten Schongarer (Crockpot). Nach dieser Zeit macht ihr den Topf aus und lasst den Seitan noch 1 Stunde lang abkühlen.
- Wenn ihr keinen Schongarer habt, gebt ihr den Seitan in einen Topf mit kaltem Salzwasser und bringt dies zum Kochen. Dann stellt ihr den Herd aus und verschließt den Topf. Öffnet ihn mindestens eine Stunde nicht, bevor ihr den Seitan weiter verarbeitet. Ihr könnt den Seitan auch Abends vorbereiten, über Nacht im Topf stehen lassen und dann am nächsten Tag weiterverarbeiten.
- Wenn der Seitan gar ist, könnt ihr mit den Vorbereitungen für die Paprikapfanne anfangen. Schneidet zunächst die Paprika in Streifen, schält die Zwiebeln und schneidet sie in halbe Ringe. Den Seitan schneidet ihr in Streifen. Nun gebt ihr die Gewürze in eine Kaffemühle, einen Mixer oder Mörser und vermahlt sie.
- Erst einmal kommt der Seitan allein in die Pfanne, damit er ,beim Erhitzen der Pfanne, etwas trocknen kann. Danach könnt ihr das Öl hinzu geben, ohne dass es spritzt. Jetzt bratet ihr den Seitan bis er schön braun ist und fügt dann die Zwiebeln hinzu. Röstet alles so lange bis auch die Zwiebel etwas Farbe angenommen haben.
- Nun ist es an der Zeit die Paprika einzurühren. Wenn alles gut durchmischt ist, kommt der Deckel auf die Pfanne. Lasst die Paprika nun bis zum gewünschten Punkt garen. Ich habe mich dieses Mal für weichere Paprika entschieden, weil der Geschmack dann so schön in den Seitan zieht. Es empfiehlt sich, zwischendurch immer mal zu rühren, damit nichts anbrennt.
- Wenn die Paprika gut sind, folgt die Würze. Das Salz, der Pfeffer (nach Geschmack) und die Gewürze werden eingerührt und erst danach gebt ihr die ca. 350 ml Wasser hinzu. Danach nochmals alles gut durchrühren. Gebt nun noch einmal für ca. 10 Minuten den Deckel auf die Pfanne, damit alles gut durchziehen kann. Ich lasse das Ganze dabei noch leicht köcheln, damit der Geschmack gut in den Seitan ziehen kann und noch etwas Wasser verdampft. Wenn euch die Soße danach noch zu flüssig ist, bindet sie einfach mit Stärke oder einem anderen Bindemittel eurer Wahl.
- Servieren könnt ihr eure Paprikapfanne beispielsweise mit Reis, Nudeln, Kartoffeln, oder aber auch einfach in Schalen mit etwas Brot dazu.